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Sascha

Ein neues Leben nach dem Sturm.

Mit 47 Jahren erhält Sascha die Diagnose Lungenkrebs – ein Schock, der alles verändert. Doch statt zu verzweifeln, nutzt er die Chance, sein Leben bewusster zu gestalten. Er entdeckt neue Prioritäten und lernt, was wirklich zählt: Zeit mit seinen Liebsten und die Erfüllung seiner Träume.

Sascha ist ein grosser, schlanker Mann, fast 1.92 Meter gross, mit wachem Blick und einer ruhigen Ausstrahlung. Wer ihn trifft, merkt schnell, dass er ein Mann ist, der gerne lacht und Dinge gelassen angeht – selbst dann, wenn es um ernstere Themen wie seine Krebserkrankung geht. Seine Haltung ist beeindruckend: „Ich konnte es sowieso nicht ändern“, sagt er rückblickend auf die Diagnose. Diese Ruhe prägte nicht nur ihn, sondern auch seine Frau, die ihm stets zur Seite stand.

Der heute 55-Jährige lebt mit seiner Frau in einem kleinen, ruhigen Ort. Beide geniessen die Zeit zusammen und blicken trotz allem optimistisch in die Zukunft. Saschas Geschichte zeigt, dass eine Krankheit zwar vieles verändert, aber auch Raum für Wachstum, Dankbarkeit und neue Perspektiven bietet.

 

Der Schock der Diagnose

Es war ein kalter Februar, als Sascha den Satz hörte, der sein Leben auf den Kopf stellte: „Lungenkrebs.“ Die Symptome hatten sich schleichend angekündigt – ein seltsamer Husten, ein Ziehen in der rechten Seite und ein Blutgeschmack im Mund nach dem Saxophonspielen. Doch an Krebs hatte er nie gedacht. Erst ein CT brachte die Gewissheit. „Als mir mein Hausarzt die Diagnose mitteilte, war er verwundert, wie ruhig ich blieb“, erzählt Sascha. „Aber ich wusste: Jammern bringt nichts. Ich musste mich dem stellen.“

Sein Weg führte ihn ins Tumorboard und in die Onkologie. Die ersten Gespräche mit den Ärzten gaben ihm Hoffnung: Der Tumor war zwar bösartig, aber nicht aggressiv. Für Sascha ein Grund zur Freude, wie er betont: „Das war die erste gute Nachricht – und die haben wir mit einem Lächeln aufgenommen.“

 

Mit Humor durch die Chemo

Sascha und seine Frau haben von Anfang an beschlossen, die Situation mit einer Prise Humor zu meistern. Doch die Chemotherapie stellte Sascha vor eine grosse Herausforderung: „Ich hätte nie gedacht, dass die Nebenwirkungen so heftig sein würden.“ Nach den ersten Sitzungen kamen die bekannten Beschwerden – Tinnitus, Gefühlsverlust in den Füssen, offene Mundhöhlen. Sein Körper fühlte sich zerbrechlich an.

Trotzdem gab es auch Lichtblicke: Drei Wochen nach Beginn der Therapie feierte Sascha seine Hochzeit – ein Moment voller Glück, den er nie vergessen wird. „Wir haben den Tag genauso durchgezogen, wie wir es uns vorgestellt hatten“, erzählt er stolz.

 

Ein Neuanfang nach der Operation

Im Sommer desselben Jahres folgte die entscheidende Operation. Zirka ein Drittel des Lungenflügels wurde entfernt. Für Sascha war das der Abschluss eines Kapitels: „Mit der Operation war der Krebs für mich vorbei. Ich wollte nur noch nach vorne schauen.“

Schon kurz nach dem Eingriff sass er am Märetfescht, genoss ein Bier und plante die nächsten Schritte. Die Ferien in Italien mit seiner Frau wurden zu einem Wendepunkt. Die Wärme und die Sonne halfen ihm, Kraft zu tanken und wieder Freude am Leben zu finden.

 

Ein bewussteres Leben

Heute, fast acht Jahre nach der Diagnose, lebt Sascha bewusster denn je. Fitness, gesunde Ernährung und vor allem Zeit mit seinen Liebsten stehen im Mittelpunkt. „Ich habe gelernt, dass weniger oft mehr ist“, sagt er. Früher arbeitete er als Broker und jagte ständig höheren Zielen nach. Heute ist für ihn klar: „Zeit ist das wertvollste Gut.“

Die Krankheit hat nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Freundeskreis verändert. Aus 300 Bekannten wurden fünf enge Vertraute. Sascha sieht darin keinen Verlust, sondern einen Gewinn: „Krebs gibt dir Zeit, Abschied zu nehmen und die Dinge zu regeln. Ich bin dankbar, dass ich diese Zeit hatte.“

Seine Geschichte zeigt: Auch wenn der Weg schwer ist, kann eine Krankheit das Leben bereichern. „Ich bin dem Krebs sogar dankbar“, sagt er mit einem Lächeln. „Er hat mir gezeigt, wie wertvoll das Leben ist. Und dafür werde ich immer dankbar sein.“