Jedes Jahr erkranken in der Schweiz rund 6600 Männer an Prostatakrebs. Damit ist die Krankheit die häufigste Krebsart bei Männern. Trotzdem wird sie teilweise immer noch tabuisiert, vermutlich, weil die Prostata sehr direkt mit der Sexualfunktion des Mannes zu tun hat und stellvertretend als Merkmal für Männlichkeit gilt.
Rund 1400 betroffene Personen sterben jährlich an Prostatakrebs. Wird die Krankheit früh erkannt, kann sie jedoch oft erfolgreich behandelt werden. Doch genau da liegt das Problem: Prostatakrebs wächst in der Regel langsam und verbleibt somit oft über Jahre hinweg in einem frühen Stadium, in dem sich keine Beschwerden bemerkbar machen. Zusätzlich sind die Methoden der Früherkennung von Prostatakrebs nur bedingt zuverlässig. Deshalb gibt es unter Fachleuten derzeit keine einheitliche Meinung darüber, ob und in welcher Form solche Untersuchungen empfohlen werden sollen. Jeder Mann entscheidet individuell, ob er Früherkennungsuntersuchungen durchführen lassen möchte oder nicht. Wichtig ist, dass dieser Entscheid nach umfassender Abklärung über die Vor- und Nachteile einer Früherkennung von Prostatakrebs gefällt wird.
Die ersten Untersuchungen in diesem Zusammenhang sind: Der PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen, ein Eiweiss, das nur in der Prostata gebildet wird) und die DRU (digitale rektale Untersuchung, das "Abtasten" der Prostata). Bei Verdacht auf eine Erkrankung werden weitere Abklärungen veranlasst: Eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder eine Biopsie (Gewebeuntersuchung).
Der wichtigste Riskofaktor für Prostatakrebs ist das Alter, gefolgt von einem familiär erhöhten Risiko. Präventionsmöglichkeiten sind bislang nicht bekannt.