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Krebs am Arbeitsplatz

Wir vermitteln zwischen Betroffenen und Arbeitgebern damit der berufliche Wiedereinstieg gelingt.

Krebs ist die dritthäufigste Ursache für längere Abwesenheiten vom Arbeitsplatz. Das Risiko, dass betroffene Personen arbeitslos werden, ist rund 40% höher als bei anderen Arbeitnehmern. Damit der berufliche Wiedereinstieg nach überstandener Erkrankung gelingt, braucht es eine gute und proaktive Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

Im Kanton Solothurn erkranken jedes Jahr schätzungsweise rund 500 Menschen im Alter von 20 bis 64 Jahren neu an Krebs. Zwei Drittel der Betroffenen kehren nach der Therapie wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Dabei ist der berufliche Wiedereinstieg aber oft von Unsicherheit und Ängsten begleitet. Vorgesetzte ihrerseits stehen vor einem Balanceakt zwischen Verantwortung und Mitgefühl. Ihnen kommt beim Wiedereingliederungsprozess eine entscheidende Rolle zu.

Haben Sie Fragen?
Die Krebsliga Solothurn unterstützt Betroffene und Arbeitgebende als Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Krebs – auch bei Fragen zum Thema beruflicher Wiedereinstieg bzw. Wiedereingliederung.

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz an der Tagung «Karriere und Krebs – (K)ein Widerspruch?»

Podiumsgespräch an der Tagung «Krebs und Karriere – (K)ein Widerspruch?»

«Für einen erfolgreichen beruflichen Wiedereinstieg braucht es Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Arbeitgebern und Ärzten.» Mit dieser Aussage brachte Dr. med. Christine Beer, Fachärztin für innere Medizin und Psychoonkologin aus Solothurn, den Zweck der Tagung «Karriere und Krebs – (K)ein Widerspruch?» auf den Punkt. Zu einem Teil deshalb, weil jede Krebserkrankung individuell verlaufe. Ausserdem führten körperliche Einschränkungen, Angst und Zweifel oft dazu, dass sich betroffene Menschen zurückziehen und aus der Berufswelt ausgeschlossen würden. Von Seiten der Arbeitgebenden wiederum brauche es das Engagement, Mitarbeitende mit einer Krebserkrankung abzuholen. Sie müssten ihnen Zeit und Raum geben um sich mit der neuen Situation zurechtzufinden und sie ermutigen, Schritt für Schritt wieder Fuss zu fassen in ihrem Arbeitsalltag.

Diese Aufforderung teilte auch Kurt Jäggi, Leiter Human Resources bei der Firma Glutz AG in Solothurn. Er kennt die Schwierigkeiten, die eine Krebserkrankung für das berufliche Umfeld mit sich bringt aus eigener Erfahrung. Für besonders wichtig hält er das Entgegenkommen der Vorgesetzten gegenüber ihren Mitarbeitenden. Sie müssten dadurch einen sanften beruflichen Wiedereinstieg ermöglichen. Ausserdem empfiehlt er, dass sich Arbeitgebende aktiv über die Situation von Angehörigen erkundigen und diese in den Prozess der Reintegration einbinden.

Eine Krebserkrankung kann auch ein neues Leben bedeuten.

Allerdings ist eine Rückkehr an den alten Arbeitsplatz nicht in jedem Fall möglich. Körperliche Einschränkungen, wie Ermüdungserscheinungen – sogenannte Fatigue – Muskelschwund oder chronische Schmerzen führen oft dazu, dass Betroffene gewisse Arbeiten nicht mehr ausführen können. Dr. med. Thomas Egger, Chefarzt Onkologie und Hämatologie am Bürgerspital Solothurn, stellte deshalb gleich zu Beginn der Tagung klar: «Eine Krebserkrankung kann durchaus eine Karriere beenden – möglicherweise ist sie aber auch der Beginn einer neuen.» Will heissen: Eine Krebsdiagnose ist heute kein Todesurteil mehr. Immer mehr Menschen leben nach überstandener Therapie weiter und müssen sich in ihrer neuen Situation zurechtfinden. Damit verbunden ist nicht selten eine Anpassung des Arbeitsalltags. Aber auch bei der Ernährung, im Sozialleben und bei vielen weiteren Aspekten ist oft eine Neuausrichtung nötig.

Wie so eine Neuordnung der eigenen Lebens- und Arbeitsgewohnheiten aussehen kann, verdeutlichte das Gespräch mit Urs Winterberger. Er ist selbst von Krebs und dessen Nachwirkungen betroffen und schilderte auf eindrückliche Art und Weise was dies für ihn bis heute bedeutet. Durch eine Umschulung vom Kältetechniker zum Arbeitspädagogen kann er wieder zu 50 Prozent arbeiten und seine eigenen Erfahrungen im neuen Beruf einbringen.

Moderator Dani Fohrler im Gespräch mit Verena Meyer Burkhard und Kurt Jäggi zu ihren Erfahrungen mit krebskranken Mitarbeitenden