Mit 44 erhält der gelernte Schreiner die Diagnose Endarmkrebs. Trotz Chemotherapie und künstlichem Darmausgang blickt er optimistisch nach vorne und versucht stets, das Beste aus seiner Situation zu machen. Zusammen mit seiner Partnerin lernt er, die Herausforderungen des Alltags humorvoll zu meistern.
Nicolas ist ein stämmiger Typ, knappe 1.90 Meter gross, mit breiten Schultern, gutmütigem Blick. Er passt so gar nicht ins Bild, das man gemeinhin von einem Krebspatienten hat, wirkt locker und ist vermutlich selten um einen Spruch verlegen. Er ist es jedenfalls nicht während unseres Gesprächs und auch nicht im Rahmen des Infoabends Darmkrebs, als er öffentlich Auskunft zu seiner Erkrankung gibt. Der Mittvierziger ist verheiratet, hat drei Kinder und strotzt trotz seiner Krankheit vor Tatendrang. Kaum zu glauben eigentlich, dass er vor nicht einmal einem Jahr operiert worden ist und bis Ende 2022 mit einem Stoma, also einem künstlichen Darmausgang, gelebt hat. Er selbst will denn auch gar keine grosse Sache um seinen «Auspuff» machen, wie er sagt, auch wenn noch nicht ganz alles rund laufe. Man merkt schnell, dass Nicolas ein pragmatischer Mensch ist, der die Dinge so nimmt, wie sie sind und aus jeder Situation das Beste zu machen versucht. So war es den grössten Teil seiner Krankheit über und so ist es auch im Nachhinein, wie er sagt: «Ich war eigentlich nie jemand, der von sich aus über seine Wehwehchen oder auch über die Erkrankung gesprochen hätte. Wenn aber jemand Fragen zum Umgang mit dem Stoma hat oder ich jemandem zeigen kann, dass man auch mit einer Darmkrebserkrankung weiterleben kann, dann helfe ich gerne.» Entsprechend spontan hatte er sich auch dazu bereit erklärt, am Präventionsanlass mitzuwirken.