Am 11. Mai fand die öffentliche Mitglieder-versammlung 2023 der Krebsliga Solothurn in Breitenbach statt. Zu hören gab es sowohl spannende Fakten zur Gemeinde im Schwarzbubenland wie auch zum Umgang mit einer Krebserkrankung.
Wussten Sie, woher das Schwarzbubenland eigentlich seinen Namen hat? Anhand dreier unterschiedlich plausibler und durchaus anekdotischer Thesen dazu begrüsste Gemeindepräsident Dieter Künzli die versammelten Gäste: So könne ebenso die romantische Beziehung einer Bauerstochter zu einem Gastarbeiter aus dem Schwarzwald für den Begriff verantwortlich sein wie die ungewaschenen Kleider der hiesigen Kinder in früherer Zeit. Tatsächlich seien jedoch am wahrscheinlichsten der Schmuggel verschiedener Güter über die nahegelegene französische Grenze sowie das "Schwarzbrennen" von Schnaps der Grund für die bis heute gängige Bezeichnung der Bezirke Dorneck und Thierstein. Überhaupt wusste der Breitenbacher Gemeindepräsident mit feinem Humor zu unterhalten und gleichzeitig in das Thema des Abends einzuführen.
Einen besonderen Dank an die Krebsliga Solothurn sprach auch Kantonsratspräsidentin Susanne Koch aus, ebenfalls aus dem Schwarzbubenland stammend. Sie unterstrich die Bedeutung der Sensibilisierung und der Präsenz der Krebsliga, sei doch fast jeder und fast jede im näheren Umfeld einmal mit der Krankheit konfrontiert. In ihren Augen sei es deshalb wichtig, das Tabu um die Erkrankung zu brechen und mit Freunden und Bekannten darüber zu reden bzw. umgekehrt auch ehrlich nachzufragen und Interesse für Betroffene zu zeigen.
Dazu hatten die Anwesenden im Anschluss an den offiziellen Teil dann auch gleich die Möglichkeit, denn mit Samra Sejfic war eine Betroffene zugegen, die erstaunlich offen und erfrischend über ihre Zeit im Spital, immer verbunden mit Ungewissheit und Hoffnung, berichtete. Der Mutter von drei Kindern wurde Mitte Dreissig Magenkrebs diagnostiziert, der sich auf die Herz- und Lungenfunktion ausgewirkt hattte. Nach mehreren Chemotherapie-Zyklen und einer Operation geht es Samra heute wieder gut. Trotz bleibender Einschränkungen, etwa bei der Nahrungsaufnahme, strotzt sie vor Lebenslust und Energie und möchte auch künftig eine Botschafterin für krebsbetroffene Menschen sein.
Für einen weiteren Lichtblick an diesem Abend sorgte Urs Ackermann, OK-Präsident des Relay for Life 2022 in Balsthal: Sichtlich begeistert und voller Leidenschaft zeigte er auf, wie der letztjährige Anlass Menschen zusammengebracht und das Thema Krebs entstigmatisiert habe. Ausserdem liess er durchblicken, dass er in Absprache mit dem Kiwanis Club Oensingen-Bechburg bereits mit den ersten Planungsarbeiten für eine nächste Veranstaltung beschäftigt sei, die in ähnlicher Form Menschen aus verschiedenen Regionen und Lebenssituationen zusammenbringen und für das Thema Krebs sensibilisieren soll.
