Ende Oktober starten im Kanton Solothurn die ersten Brustuntersuchungen des Screening-Programms «donna»: mit dem Kantonsspital Olten und der RODIAG AG zunächst an zwei Standorten in Olten, auf Anfang 2021 hin auch im Bürgerspital Solothurn und ab Ende Februar 2021 auch am Spital Dornach. Vom erstmaligen politischen Auftrag bis hierhin hat es rund 10 Jahre gedauert.
«Dass die Umsetzung eines kantonal geregelten Mammografie-Screening-Programms mehrere Jahre in Anspruch nimmt, ist aber ganz normal», so Regula Schneider, Geschäftsführerin der Krebsliga Ostschweiz, die das Programm «donna» ins Leben gerufen hat und mittlerweile seit 10 Jahren in St. Gallen betreibt. Mit Graubünden, Bern und neu eben Solothurn kommt «donna» bereits in vier Schweizer Kantonen zum Einsatz – ein Zeichen, das für die Qualität des Programms und jede Menge Erfahrung mit geregelten und systematischen Mammografien spricht.
Was beinhaltet donna?
Doch was bedeutet nun dieses neue Screening-Programm für die Solothurnerinnen? «Zunächst einmal geht es darum», so Regula Schneider, «dass alle Frauen einer bestimmten Zielgruppe systematisch zu einer regelmässigen Kontrolluntersuchung eingeladen werden und, dass der Zugang zu einer solchen Untersuchung sehr niederschwellig ist.» Konkret heisst das, dass alle im Kanton Solothurn wohnhaften Frauen im Alter zwischen 50 und 74 alle zwei Jahre zu einer Mammografie eingeladen werden. Die Kosten dafür betragen für die Patientinnen jeweils weniger als 20 Franken, da die Untersuchung durch die Grundversicherung abgedeckt und von der Franchise befreit ist. Somit fällt nur der Selbstbehalt in Höhe von 10% der Untersuchungskosten an.
Ziel dieser systematischen Untersuchungen ist es, bösartige Tumore im Brustgewebe frühzeitig zu erkennen, wenn diese womöglich noch gar nicht zu ertasten sind. Dadurch steigen einerseits die Erfolgsaussichten einer Therapie, andererseits können körperlich weniger belastende Behandlungsmethoden zur Anwendung kommen. Da rund 80 Prozent aller Brustkrebspatientinnen bei der Diagnose über 50 Jahre alt sind, wäre ein systematisches Screening vor diesem Zeitpunkt aber nicht effizient.